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Für die Schuhmode im Herbst/Winter gilt: Sportivität bleibt ein
wichtiges Thema, doch der Umgang mit Sportlichkeit ist in der laufenden Saison
deutlich chicer, gepflegter, teilweise auch eleganter. Insgesamt zeigt sich die neue
Schuhmode modern, unkompliziert und selbstbewusst. Ihre Raffinesse erhält sie
einerseits durch klare, mitunter sehr puristische Linienführungen und eine
ungeheure Leistenvielfalt. Andererseits durch den Mix von natürlichen und
technischen Materialien, durch Kontraste von Glanz und Matt.
Formen und Schuhtypen: Die Lieblinge der letzten Saisons, Langschaftstiefel in
sämtlichen Ausführungen, bleiben in der Pole Position. Sie müssen sich aber auf
Konkurrenz von Stiefeletten und Ankle Boots gefasst machen. Neue, femininere
Stiefel mit Plateau und massiven Absätzen, aber neu auch mit grazileren, teilweise
sehr hohen Sprengungen machen von sich reden. Pumps erhalten im kommenden
Herbst/Winter eine noch größere Bedeutung. Das Spektrum der Modelle reicht von
puristisch anmutenden, architektonischen Typen über feminine Pumps mit breiten
Spangen und Fesselbetonungen bis hin zu Hochfronttypen, die sich irgendwo
zwischen Pumps und Ankle Boot bewegen. Ballerinas behalten ihre Berechtigung,
neu sind kleine unterstellte Absätze. Spitze Leisten dürften eine Renaissance
erleben, daneben bieten diese Looks viel Spielraum für neue Stiefeletten,
knöchelhohe Boots, Schnürstiefelchen. Auch maskuline Schnürer, so genannte
Dandy-Typen, feiern ein Comeback. Glatte, cleane Aufmachungen werden ebenso zu
sehen sein wie typisch männliche Macharten wie Brogues oder Budapester.
Farben: Farblich gibt sich die neue Schuhmode insgesamt zurückhaltend. Schwarz
und mittlere Brauntöne, die sich zwischen Camel, Curry, Kenia, Cognac und Testa di
Moro bewegen, geben die Richtung vor. So genannte Fellfarben versprühen einen
gewissen sophisticated Chic. Die Farbe Grau hat ihren Komfort-Charme abgelegt.
Dunkle Asphalt- oder weiche Taupenuancen zeigen sich besonders schön auf
Velours oder laminierten Materialien. Darüber hinaus sorgen ein sattes Barolo-Rot,
Flaschengrün, Nachtblau Petrol und Lila, hier vor allem ein brillanter Pflaumeton,
für farbige Akzente im tristen Winteralltag.
Materialien: Wirkliche Innovationen sind vor allem auf Materialebene zu
beobachten. Two-Tone-Optiken, aber auch Crash- und Crinkleleder lassen die
Oberflächen bewegt erscheinen. Lack tritt als laminierte Pull-Up-Version in
Erscheinung, glänzendes Brushleder, zum Teil mit Black Finish, und Nylon feiern
ein fulminantes Comeback. Fein rasiertes Nubuk tritt pur, gern aber auch im Mix
mit glänzenden Materialien, in Erscheinung. Velours ist bestens geeignet, um die
neuen Farben effektvoll zur Geltung zu bringen. Krokoprägungen, auch in Lack,
strahlen Eleganz aus. Eidechsen-Prints wirken edel, Ponyfell bringt sportiven Chic
ins Spiel. Innovative Optiken entstehen unter anderem durch Material-Mix, hier vor
allem durch den Einsatz matter und glänzender Materialien. Der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt: Filz wird mit Lackleder kombiniert, Brush trifft auf Nylon oder
gewachstes Leinen à la Barbour auf weiches Nappa.
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Die GDS definiert für die Saison Herbst/Winter 2008/09 drei Trendthemen:
Smooth - Smart - Sampled
Smooth (Damen)
Moderner Luxus und entspannte Eleganz. Die Silhouetten sind weich und rund. Das
Farbspektrum weist warme Braun- und Ledertöne auf. Curry, Safran und Orange
setzen Akzente. Stiefel schreiben ihre Erfolgsstory fort: Die neuen Modelle zeigen
sich eine Spur eleganter. Cleane, edle Schnitte dominieren bei Polo-Stiefeln, die
durch höhere, asymmetrische Schäfte und metallische Schließen authentisch
wirken. Kernige Carroarmato-Sohlen (Profilsohlen) bieten auf unwegsamem Gelände
genügend Halt. Kroko- und Straußenprägungen sowie geschmeidiges Ponyfell
wirken elegant und sportlich zugleich. Retro-Aspekte zeigen sich bei Plateau-Pumps
mit breiten Spangen und wieder grazileren Absätzen. Hochfrontschnürer im Dandy-
Stil passen perfekt zu den wieder angesagten Marlenehosen.
Smooth (Herren)
Natürlichkeit ist echter Luxus. Dieser Tendenz folgt die Herrenmode mit einem
Farbspektrum, das sich zwischen Braun- und hellen Graumelangen, ergänzt durch
satte Olivtöne bewegt. Die sportliche Eleganz dieses Themas wird in der Schuhmode
durch Rahmennäher, zum Beispiel durch Monks mit zwei Schließen, durch Brogues
und Chelseaboots unterstrichen. Hochwertige Materialien wie feines Boxcalf, aber
auch Brushleder mit interessanten Two-Tone-Effekten kommen neben Velours und
Crosta zum Einsatz. Bei den Leisten werden sowohl runde Varianten mit leicht
aufgeworfenen Vorderkappen als auch gestreckte Formen gezeigt.
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Smart (Damen)
Urbaner Chic trifft sichtbare Funktionalität. Geradlinigkeit, Hightech und scharfe,
auf das Wesentliche reduzierte Schnitte charakterisieren dieses Modethema.
Logisch, dass bei diesem Thema dunkle Farben rund um Schwarz, Grau und silbrig
schimmernde Metallictöne dominieren. Sie werden durch tiefe Olivbraun- und
brillante Violatöne ergänzt. Stiefel haben militärische Allüre: Massive Schließen in
Silber oder Gun-Metal-Optik sind typisch. Ankle Boots weisen Plateau- oder
Keilabsätze auf. Pumps zeigen sich in cleanen, architektonischen Varianten.
Unterstelltes oder innenliegendes Plateau senkt die teilweise extrem hohen
Sprengungen zumindest um einige gefühlte Zentimeter. Grafische Flächen in
Bicolor-Optik lockern die Monochromie auf. Glänzende Materialien sind ein Must:
Lack und Brush geben die Richtung vor. Sneaker und flache Chelseaboots sind die
perfekten Begleiter im urbanen Alltag.
Smart (Herren)
Klare, schlanke Proportionen und tonige Looks von Silber bis Anthrazit verströmen
coole, smarte Business-Allure. Trendsetter tragen zu den insgesamt sehr
figurbetonten Looks schlank geschnittenes Schuhwerk. Hoch polierte, glänzende
Chelseaboots und cleane, lang gestreckte Loafer oder Schnürer werden in der
Lieblingsfarbe Schwarz getragen. Grau verlässt das Lager der Komfortschuhe und
gelangt durch interessante Wischtechniken oder Two-Tone-Effekte in die Upper
Class des guten Stils. Cool und funktionell zugleich: Bikerboots mit kräftigen
Profilsohlen und metallischen Accessoires. Sneaker und neue Sneaker-Boots wirken
durch metallische Effekte oder glänzende, gesteppte Materialien modern. Material-
Mix in mattem oder glänzendem Look sorgt darüber hinaus für interessante
Optiken.
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Stuart Weitzman
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Sampled (Damen)
Street-Styles und Cross-Culture im Mix. Ein vielfarbiger Stil-Mix zitiert den Fashion-
Spirit der Straße mit unkonventionellen Verfremdungen und folkloristischen
Einflüssen fremder Kulturen. Der Einfluss der Globalisierung auf die Mode zeigt sich
bei diesem Thema am deutlichsten. Unkonventionell und individuell ist auch die
dazugehörige Schuhmode. Springerstiefel und Schnürboots, pelzgefütterte Chucks
oder auch (Gummi-)Stiefel mit Strickstulpen ergänzen die Looks und setzen
modisch-originelle Statements. Asymmetrische Formen bei Schuhen und Boots
bringen eine individuelle, teilweise etwas ökohafte Note ins Spiel. Bei der
Gestaltung der Schäfte sind der Fantasie und Farbwahl keine Grenzen gesetzt:
Karomuster, Colour-Blocking, grafische Dessins im Stil der 80er-Jahre oder
Patchwork sind nur einige Beispiele für den Facettenreichtum dieses Themas. Junge
Mädchen dürften an weichen, knautschigen Robin Hood Stiefeln aus Velours oder
indianisch angehauchten Modellen mit Fransen Gefallen finden.
Sampled (Herren)
Multi-Kulti-Einflüsse werden auch bei der Herrenmode sichtbar und bringen Farbe
in das insgesamt eher dunkle Fashion-Szenario des kommenden Winters. Eastcoast-
Sportswear trifft dabei auf das London Feeling zur Zeit der Beatles. Zu diesen Looks
passen derbe Springerstiefel, stylish mit Stulpen getragen und nicht ganz
zugeschnürt, extrem verrundete (Worker-)Boots mit aufgeworfenen Kappen oder
lässige Chucks. Bei den Materialien dominieren gefettete Pull-Ups, Crash- und
Crinkle-Leder, aber auch gewachste Baumwolle, die mit Leder kombiniert wird.
Farblich kommen bei diesen Thema satte Leder- und Holztöne zum Tragen.
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