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Vol.09  Issue 08/08, 11.08.2009

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Text : EFTEC.

 

 

Bekleidungsexporte nach Russland

Deutschland von der Absatzkrise weniger betroffen
als Italien und Frankreich

 

 

Die deutschen Bekleidungsausfuhren nach Russland sind im 1. Quartal 2009 um 6 Prozent auf € 194 Mio. zurückgegangen aufgrund von Stornierungen in Höhe von etwa € 23 Mio. Dies teilt das Exportförderungsinstitut für europäische Mode (EFTEC), Stuttgart, im Vorfeld der dreizehnten Ausgabe der Modefachmesse CPM mit, die vom 6.-9. September von der Igedo Company in Moskau veranstaltet wird. Damit haben die deutschen Modeanbieter auf dem durch die Finanzmarktkrise besonders notleidenden russischen Markt wesentlich geringere Einbußen erlitten als dies der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft, Berlin, kürzlich für die gesamte deutsche Warenausfuhr nach Russland mit einem Minus von 31,4 Prozent bekannt gegeben hatte.

Wie EFTEC weiter mitteilt, hätten die deutschen Bekleidungsexporteure mit dem mittleren einstelligen Absatzverlust auch deutlich besser abgeschnitten als ihre Konkurrenten aus Italien und Frankreich. So seien nach der amtlichen Ausfuhrstatistik von Eurostat die Lieferungen von Bekleidung aus Italien nach Russland im 1. Quartal um 20 Prozent auf einen Wert von € 281 Mio. zurückgefallen. Die französische Bekleidungsausfuhr schrumpfte laut Eurostat sogar um 23 Prozent auf € 63 Mio. Reinhard Döpfer, Vorsitzender des EFTEC, zieht aus dem Vergleich die Schlussfolgerung, dass die deutschen Modemarken zum russischen Modefachhandel offensichtlich über "eine bessere Kundenbindung" verfügen als andere europäische Mitbewerber.

EFTEC zufolge, das die quartalsweise erscheinenden Exportbilanzen der Mitgliedstaaten der EU nach Russland für die Igedo nach den einzelnen Produktgruppen von Bekleidung erstellt, ergeben sich große Unterschiede im Ausfuhrvergleich zwischen Herrenbekleidung, Damenbekleidung undWäscheerzeugnissen. Im Falle von Herrenbekleidung, so EFTEC, sei die Ausfuhr der 15 Mitgliedstaaten der Alt-EU um 16 Prozent auf € 143 Mio. zurückgegangen, wobei die Auslieferungen der Warengruppe Anzüge und Kombinationen, die ein Minus von 34 Prozent auf € 23 Mio. verkraften mussten, besonders von der Krise betroffen sind. EFTEC weiß allerdings auch über positive Ergebnisse zu berichten. So stiegen beispielsweise im 1. Quartal die westeuropäischen Exporte von Outdoor-Mänteln und Jacken für Männer und Knaben um 4 Prozent auf knapp € 19 Mio., im Falle der deutschen Anbieter sogar um 14 Prozent auf € 10 Mio.

Wie der Exportvergleich ferner ergibt, gingen die Exporte von Damenoberbekleidung aus Westeuropa nach Russland vergleichsweise moderat um lediglich 6 Prozent auf € 305 Mio. zurück.

 

 

Offensichtlich, so EFTEC, rechnet der russische Modefachhandel bei seinen Orderdispositionen damit, dass die russische Konsumentin weniger zaghaft Geld in der Krise ausgibt als dies für die Männer zutrifft. So stiegen beispielsweise die Ausfuhren von Damenkleidern aus den 15 Mitgliedstaaten der Alt-EU um 17% Prozent auf € 39 Mio. Outdoor-Jacken und Mäntel für Frauen und Mädchen um 4 Prozent auf € 29,5 Mio. und Damen- Jeans um 15 Prozent auf € 12 Mio. Deutsche Anbieter profitierten von dieser positiven Spartentendenz. Während Italien im Export von Damenoberbekleidung nach Russland ein Minus von 16 Prozent auf € 106 Mio. verzeichnen musste, kamen die deutschen Mitbewerber im 1. Quartal auf eine "schwarze Null" im Wert von € 116 Mio. Damit setzten sie in Russland erstmals einen höheren Wert an Damenoberbekleidung ab als die italienische Konkurrenz.

Dass die russischen Konsumenten in der Rezession eher bei Wäsche sparen als bei Oberbekleidung, ist nach den Feststellungen von EFTEC "normal". Infolgedessen seien die Auslieferungen im Fall von Herrenwäsche im 1. Quartal um 29 Prozent auf knapp € 8 Mio. zurückgegangen. Bei Damenwäsche, Miederwaren, Homewear und Badebekleidung kommt EFTEC auf ein Ausfuhrminus der westeuropäischen Anbieter von 22 Prozent, was einem Wert von € 64 Mio. entspricht. Besonders negativ betroffen sind offenbar französische Lingerie-Anbieter, die im 1. Quartal 55 Prozent weniger Waren an russische Kunden ausliefern konnten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach EFTEC-Angaben kamen deutsche Lieferanten von Damenwäsche auf ein "situationsbedingt noch annehmbares" Minus von 6 Prozent und Italien auf ein solches von 18 Prozent.

Alle im europäischen Exportvergleich genannten Sparten sind auf der bevorstehenden Collection Première Moscow mit prominenten Ausstellern vertreten. Dazu gehören auch bekannte Hersteller von Kindermode, Leder- und Pelzbekleidung, Braut- und Abendmode, Young Fashion, Freizeitmode und Accessoires. Die CPM gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends der nächsten Saison Frühjahr/Sommer 2010 und gilt als die wichtigste Branchenplattform in Osteuropa. Im September 2003 mit 350 Marken und 7.500 Besuchern an den Start gegangen, haben sich die Messezahlen der CPM seitdem vervielfacht. Vom 6.-9. September erwartet die veranstaltende Igedo Company 1.000 Brands aus 29 Ländern am traditionellen Standort Expocentr Fairgrounds in Moskau. Der Eintritt für Fachbesucher ist kostenlos.

 

 

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