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Vol.09  Issue 11/08, 22.11.2009

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Text : dpi. Photos : Copyright © 2009, fashionfreak. All rights reserved.

 

 

Pelztrends F/W 2009

Internationale Designer-Schauen F/W 2009 - NY, London, Mailand, Paris
STARKE FRAUEN - STARKE PELZE

 

 

Pelz Trends F/W 2009

Alena Akhmadullina

 

 

Zur großen Überraschung der Beobachter, präsentierten die internationalen Modehäuser von NY bis Paris für den nächsten Herbst ein starkes Bekenntnis zu Pelz. Das war so nicht zu erwarten. Ernsthaftigkeit, Nachhaltigkeit, Slow Fashion und echte Werte waren die Erwartungen im Vorfeld der Kollektionspräsentationen. Ganz offensichtlich verbinden viele Designer diese Werte mit dem Material Pelz.

Die Krise scheint dem Pelz gut zu tun, denn endlich kommt er nicht mehr mit der klischeehaften Glamour-Attitüde daher, die nur noch die Fantasie älterer Herren oder die reicher Russen beflügelt. Aus kommerzieller Sicht bleibt das zwar ein wichtiger Faktor, aber für die langfristige Akzeptanz von Pelz sind diese Assoziationen kontraproduktiv.

Jetzt wurde Pelz als ein Teil des Alltags junger aktiver Frauen präsentiert. In der Kollektion des italienischen Designer-Duos D´Squared, die seit Jahren mit Edel-Street-Fashion erfolgreich sind, wurden Pelzmäntel und Pelzjacken über Cargo-Hosen und Jeansjacken mit dicken Strickmützen oder Basecaps und Chucks (knöchelhohe Baseballschuhe) an den Füßen gezeigt. Das ist der Look der Celebrities, wenn sie mit ihren zahlreichen adoptierten Kindern shoppen gehen und wir in Gala und Bunte an ihrem Leben teilhaben dürfen .

 

 

Pelz Trends F/W 2009

Paul & Joe

 

 

Mit gutem Geschmack in traditionellen Sinn hat das nichts zu tun, dafür umso mehr damit, wie Mode heute zusammengestellt und getragen wird.

Isabelle Marant, eine französischen Designerin mit sensationell guten Verkaufszahlen, forcierte kurze gerade Pelzjacken und Pelzmäntel aus Naturkanin und in Leo-Prints. Das Darunter bestand aus einfachen T-Shirts mit kurzen Druckröcken, kurzen Jersey-Kleidern oder Jeans - demonstrativ Alltag eben.

Dell´Aqua beeindruckte in Mailand mit Parka-Mänteln und Casual-Jacken, die "two in one"-Lösungen mit Nerzen oder Waschbären anbieten. Überall ist die Layering-Idee im Spiel. Das Schichten unterschiedlicher Teile übereinander, je nach Anlass und Laune, ist das bestimmende Prinzip heutiger Mode, weit über einen Saisontrend hinaus. Was im vorigen Winter mit den Pelzwesten, die über Jacken und Mäntel getragen wurden, angefangen hat, entwickelt sich nun logisch weiter. Max Mara lässt eine multifunktionale Nerz-Hülle, die auch als Futter fungieren könnte, über seinen berühmten Kamelhaarmänteln tragen.

Multifunktionalität ist ein wichtiger Aspekt heutiger Mode. Für Pelz, der sich mit Recht auf Nachhaltigkeit berufen kann, gilt das erst recht.

 

 

Pelz Trends F/W 2009

Paul & Joe

 

 

Pelze und Farben
Pelze wurden überwiegend in Naturfarben gezeigt. Warmes Braun, typisches Nerz-Taupe und Schwarz dominierten. Auffallend waren Nerze mit Grannen, die Glanz ins Spiel der insgesamt zurückhaltenden Töne bringen. Flache Felle wie Swakara waren ebenso präsent wie Fuchs, Waschbär und andere Langhaarfelle. Lockige und aufgeplusterte Lammfelle fielen auf. Nicht selten wurde Nerz mit Langhaarfellen kombiniert. (Burberry)

"Bunte" Felle und künstlich strukturierte Optiken, die aus der Kombination unterschiedlicher Felle und innovativer Verarbeitungstechniken entstehen, setzen neue Akzente. Wichtig auch die Miu Miu-Kollektion, in der Miuccia Prada mit Pelz-Einsätzen die Vorderteile ihrer Wollchasuble als Streifen oder Karos "dessiniert".

Eingefärbte Töne sind Nachtblau (Cavalli) und tiefe Rotwein-Töne, vereinzelte leuchtende Farben haben keine Trendrelevanz.

Auffallend häufig wurde Pelz partiell an Ärmeln oder als Vorderteileinsätze verarbeitet. Ungeschmälert bleibt die Bedeutung von Pelz für Accessoires wie "Schals", Kragen und Kapuzen. Pelz als materieller und immaterieller Schutz in rauen Zeiten - das war eine wichtige Botschaft der internationalen Designer.

 

 

Pelz Trends F/W 2009

Eric Tibusch

 

 

Silhouetten und Formen
Lange schlanke Beine sind die Basis aller Looks in allen Kollektionen. Röhrenhosen aus Nappa, enge Trikothosen, nach wie vor Leggings und neue Strumpfstiefel bilden den "Unterbau" der meisten Outfits. Alles, was darüber kommt, ist kurz und kniefrei. Kurzmäntel und großzügige Jacken haben Priorität. Kleine Bikerformen und Blousons behalten ihre Trendgültigkeit.

Das dominierende Layering-Prinzip erfordert unterschiedliche Weiten. Über schmalen Spencerjacken oder schlanken Strickkleidern werden lässige Outdoor-Teile mit überschnittenen Schultern getragen. "Strickmantel-Feeling" ist auch dann gefragt, wenn es sich um Pelz handelt.

Alle Designer haben "starke Frauen" präsentiert. Komfortable bis betonte Schulterlinien sind eine Konsequenz aus diesem Leitbild, ohne jedoch dass Bezüge auf die 80er Jahre erkennbar wären, wie manche Journalisten vorschnell titelten.

Runde Raglanschultern, überschnittene Kimonoärmel und gepolsterte Pagodenschultern rangieren gleichberechtigt und in Abhängigkeit des konkreten Modells nebeneinander. Innovative funktionale und technologische Lösungen, die den Pelz fest in unseren casual-dominierten Alltag verankern, sind gefragt.

Die internationalen Designer haben mit ihren aktuellen Kollektionen viel dafür getan, Pelze jung, alltagstauglich und nachhaltig luxuriös aussehen zu lassen.

 

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