anja gockel
Kapalua
kokai
Rocabert
the swiss label
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Restoring Beauty
Die Mode steht wieder im Zeichen der Schönheit. Dass diese Neuorientierung der
Womenswear zwar Beruhigung, aber auch neue Power-Looks bringt, zeigte die CPD
DÜSSELDORF quer durch alle Bereiche von Klassik bis Avantgarde.
Weiblichkeit
"at its best" wird souverän in Szene gesetzt: Mal klassisch souverän im Stil der
Fünfziger, mal mädchenhaft im Stil der Sechziger oder provozierend machtbewusst
wie die Margret Thatchers der Achziger. Monochrome Farben, das Revival
einzelteiliger Kombinationen aus Bluse plus Rock oder Hose und eine neue
Sensibilität vor der Haute Couture signalisieren ein Harmoniebedürfnis und die
Konzentration aufs Wesentliche.
Vier Trendthemen hatte das DMI für die CPD
Düsseldorf formuliert. Damit ging die langjährige Kooperation zwischen dem
Deutschen Modeinstitut und der Modemesse in eine neue Runde. Traditionell
finden der DMI Fashion Day, der Fashion Flash und auch die Orderinfo der
TextilWirtschaft in Düsseldorf statt.
Die vier DOB-Themen auf der CPD DÜSSELDORF:
Desert Song
Casual-Styles, die trotz Lässigkeit den Snobismus und
die Reisebegeisterung der Kolonialzeit spüren lassen.
Die Safari- und Flieger-Looks sind passee. Doch die Styles der Abenteurer und
Reiselustigen lassen Cargo-Tendenzen "nachwehen". Helle Beige- und Goldtöne
sowie Summerdarks prägen einen kolonialzeitlichen Chic, der bis heute Grandezza
atmet. Goldknöpfe, handschuhweiches Leder und solide Canvas-Qualitäten
kontrastieren mit seidig schimmernden Stoffen.
Sportive weite Hosen mit neuem
Pilotenbund, mit Bundfalten und neuen Riegeldetails komplettieren Gürteljacken
mit aufgesetzten Taschen und Patten. Simple Hemdjacken, die sich über neue
Kragenlösungen und gebauschte Ärmel erneuern, werden durch breite Gürtel und
Schärpen auf Figur gebracht. Dichte oder mittelgrobe Strickteile dagegen
"vibrieren" über Multicolor-Streifen, Mini-Jacquards und Batikdrucke. Accessoires
wie Panamahut, Borsalino und Cowboyhut oder auch Großvaters Reisegepäck
erinnern an Romane wie Agatha Christies "Tod auf dem Nil" oder Barbara Hodges
"Die Wüste atmet Freiheit". Nicht fehlen dürfen Amulette, mexikanischer Schmuck
oder lange Ketten mit farbigen Halbedelsteinen.
Working Girl
Klassik und Konservatismus der Fünfziger Jahre
prägen ein neues Frauenbild. Das Fräulein wird
erwachsen.
Die Mode pflegt ein neues Frauenbild, das dem Neo-Konservatismus entspringt.
Entsprechend klar und reduziert ist der Look. Feinstrick, verschlusslose Kurzjacken,
schmale Pencilskirts mit hohem Torerobund, Hemdblusen und die Hemdkleider der
Fünfziger Jahre sind wieder up to date, so als würde das Fräulein erneut die Büros
erobern. Hüftkurze Spenzerjacken, die zu extrem schmalen Bügelfalten-Hosen oder
Bermudas getragen werden, geben dem Hosenanzug neue Rasanz.
Kleider zeigen
wahre Klasse. Sie sind wie auch die Röcke knielang, durchgeknöpft oder raffiniert
gewickelt. Trench-Details machen sie zu Mantelkleidern, Bubikragen und Puffärmel
zu braven Schulmädchenkleidern. Jugendliche X-Silhouetten mit schwingendem
Rock und betonter Taille treffen auf elegante schmale Shiftkleider. Kompakte
Baumwollen bringen Stand in die Röcke, während seidige Jerseys oder federleichter
Chiffon den Körper umwehen. Kürzere Säume auf Oberschenkelmitte zitieren die
80er-Jahre. Biesen, akkurate Plissee-Einsätze, Kontrastblenden und schmale
Kantenrüschen beweisen die Liebe zum Detail.
Keilsandaletten, Ballerinas und
Pumps mit gerundeter Spitze komplettieren den Look nach unten. Doch erst
Seidenfoulards und kreisrunde, große Sonnenbrillen machen das Working Girl zur
Diva.
Pretty Baby
Ein sinnlicher Spitzen- und Rüschenrausch mit
Historien-Flair zwischen Bordell und höfischem
Boudoir.
Wie schon in den 70ern, als Louis Malle mit dem Film "Pretty Baby" die Zuschauer
ins Bordell-Milieu von New Orleans führte, schwelgt die Mode erneut in zarten
Wäsche- und Lingerie-Fantasien. Die Botschaft ist nicht banal, sondern eine einzige
Hommage an die Weiblichkeit in Weiß, Creme, sanften Pastelltönen und Schwarz.
Es ist ein Rausch historischer Preziosen, zarter Blumendrucke und Stickereien, feiner
Seiden und Tafte inspiriert vom Rokoko und der viktorianischen Zeit. Dolce &
Gabbana machten es mit ihrer Sommer-Kollektion vor, wie Spitzen, Tülle, Broderie
Anglaise und Lochstickereien, Säumen, Kanten, Krägen und Manschetten
dekorieren. Oder wie sie geschichtet, drapiert und gerafft werden. Höfisch korrekt
wirken dagegen Boleros und Jacken im Stil des Justeaucorps oder schmale,
taillenbetonte Hosen aus Taft oder Satin. Dekorative Trompeten-, Falbel- und
Wasserfallrüschen, breite Manschetten, hohe Krägen, Schleifen, angekrauste Ärmel
oder Jabots ziehen sich bis in die Outdoor zu Mänteln und Jacken.
Bei Cocktail- und
Abendkleidern bauschen sich die Röcke ballonartig auf. Selbst der Strick ist
superfeminin. Die fast schon gespinstartigen Gestricke werden mit Spitzen und
Satin kombiniert oder in Lagen übereinander getragen. Sanfte Glittereffekte und
metallischer Schimmer potenzieren die Sinnlichkeit um den Glamour-Faktor.
Mediterranian Summer
Hier liefern die Jet-Set-Ikonen der frühen 60er die
Vorlagen für cleane Basics und sommerliche Drucke.
Der stilvolle Sommerlook der frühen sechziger Jahre, als sich der Jet Set an der
Riviera und in Saint-Tropez noch ein Stelldichein gab, feiert sein Revival. Cleane,
leichte Basics prägen die Looks. Weiß dominiert das Farbbild, akzentuiert durch
Blauschattierungen wie Himmelblau, Lagune, Türkis, Azur, Kobaldblau und frische
Blumenfarben. Simple Shirts und Shiftkleider, Shorts und Bermudas gehören ebenso
hierher wie schwingende Röcke und Zigarettenhosen, die zu Hemdblusen
kombiniert werden.
Jugendlich süß wirken Shirts und Blusen mit Flügel- oder
Puffärmeln oder Baby-Doll-Varianten mit hoher Taille. Strick und Shirts leben durch
Ringel und Streifen neu auf und ergänzen die neuen Edel-Denims in Dark Indigo,
Weiß oder Bleach-Varianten. Federleichte Nylons konkurrieren in der Outdoor mit
Trench- und Cabanformen und schwingenden A-Linien mit halsfernem Kragen.
Hochsommerlich wird es, wenn Hängerchen mit heiteren Puccidessins oder Blumen
bedruckt sind, oder wenn drapierte Tuniken die Frau zur Halbgöttin stilisieren.
Lange Perlenketten, der Souvenirkitsch der 50er, filigrane Metall-Sonnenbrillen oder
die dicken Plastik-Brillen der 60er, Tücher fürs Haar und der Shopper fürs Weekend
sind ebenso zwingend wie die Sneaker, Loafer oder die Keilsandalette mit Kork oder
Bastabsatz.
Weitere Trends für Frühjahr / Sommer 2007 :
Lyon Mode City Trends S/S 2007
Looking for Easiness - Body & Beachwear Trends für Frühjahr/Sommer 2007
DSI : Schuhmode Frühjahr/Sommer 2007
GDS Trend-Collage Frühjahr/Sommer 2007
To the general Fashion Fairs Calendar 2007
Links to Fair Organizers
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